Essstörungen

Symptome und Störungsbilder

Bei den Essstörungen stehen Probleme mit dem Essen im Vordergrund. Allen Störungen gemeinsam ist das häufige Denken ans Essen und an Themen rund um das Essen. Häufig verbieten sich die Betroffenen auch bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Süßigkeiten), was dann Heißhunger auf diese Speisen auslöst.  Auch Fastenperioden und viele Diäten prägen das Bild. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch im Leben eine Essstörung entwickelt liegt bei ca. 17%. Innerhalb eines Jahres haben ca. 11 % der Bevölkerung eine Essstörung.

Überwiegend sind Frauen mit Bulimie und Anorexie betroffen. Starkes Übergewicht ist bei beiden Geschlechtern verbreitet mit zunehmender Tendenz.

Auch hier spielen Ängste eine entscheidende Rolle: Die häufigste Angst ist dick zu werden und dann unattraktiv für andere Menschen zu werden. Diesem Muster liegt in der Regel eine Selbstwertproblematik zugrunde.

Bulimie (Ess-Brechsucht):

Hier wechseln sich Heißhungerattacken mit übermäßigem Essen mit nachfolgenden selbstausgelösten Erbrechen ab. Die Angst dick zu werden und letztlich als Frau und/oder als Mensch weniger oder nichts mehr wert zu sein ist hier führend. Häufig werden Diäten oder Fasten durchgeführt. Es werden aber auch Abführmittel genutzt und exzessiv Sport zur Gewichtsregulierung gemacht.

Anorexie (Magersucht):

Hier steht die Verweigerung Nahrung im ausreichenden Maß zu sich zu nehmen im Vordergrund mit entsprechender massiver Gewichtsabnahme. Die Gewichtsabnahme kann so stark sein, dass die Betroffenen in lebensbedrohliche Zustände kommen und viele auch daran sterben. Neben dem Versuch die bestehende ausgeprägte Selbstwertproblematik zu kompensieren erleben die Betroffenen ausgeprägte Kontrolle über sich selbst und ihren Körper, was für sie meistens sehr attraktiv erlebt wird, vor allem in Situationen, in denen die Betroffenen Ohnmacht anderen Menschen gegenüber erleben (Kontrollproblematik). Sie beweisen den anderen, dass diese keine Macht über sie besitzen, was letztlich auch stimmt. Der Preis ist dafür nur enorm hoch und die Betroffenen haben in der Regel keine Freiheit, das Muster wieder zu unterbrechen. 

Übermäßiges Essen mit Essattacken mit und und Übergewicht (Esssucht):  Essattacken können auch im Rahmen von anderen psychischen Störungen auftreten.

Häufig wird Essen zur Veränderung von unangenehmen emotionalen Zuständen genutzt, was kurzfristig durchaus wirkt. Langfristig nehmen die Betroffenen aber an Gewicht zu und bekommen daraufhin zusätzlich emotionale, soziale und körperliche Probleme. Sie versuchen dann mit Diäten und Nahrungsmittelverboten gegenzuregeln, was im Sinne eines Teufelskreises wieder zu Essattacken und zu dem bekannten Jo-Jo-Effekt mit weiterer Gewichtszunahme führt. 

Essstörungen sind nicht nur alleine eine psychische Störung wovon lange ausgegangen wurde. Emotionale Probleme und Stress sind meistens der Einstieg in eine Essproblematik.

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