Symptome:
Depression zählt gemeinsam mit Angststörungen zu den häufigsten psychischen Störungen in der westlichen Welt mit steigender Tendenz. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch einmal im Leben eine depressive Episode erlebt liegt bei ca. 17%. Innerhalb eines Jahres haben ca. 11 % der Bevölkerung eine depressive Symptomatik.
Die folgenden drei Symptome sind für die Depression typisch:
- Depressive Stimmung, Traurigkeit, Niedergeschlagenheit
- Verlust von Interesse oder Freude an Aktivitäten, die normalerweise angenehm sind
- Verminderter Antrieb oder erhöhte Ermüdbarkeit
Weitere Symptome einer depressiven Störung sind:
- Verlust von Selbstvertrauen oder Selbstwert
- Unbegründete Selbstvorwürfe oder ausgeprägte und unangemessene Schuldgedanken
- Wiederkehrende Gedanken an den Tod oder an Selbstmord oder Selbstmordversuche
- Vermindertes Denk- oder Konzentrationsvermögen sowie Unentschlossenheit oder Unschlüssigkeit
- Agitiertheit oder Gehemmtheit
- Schlafstörungen aller Art, insbesondere frühmorgendliches Erwachen •Appetitverlust oder gesteigerter Appetit mit Gewichtsveränderungen (Ab- oder Zunahme)
- Deutliche Abnahme der sexuellen Lust
Störungsbilder
Depressive Störungen können unterschiedlich schwer sein und verschiedene Verläufe haben:
Dysthymie
Anhaltende oder häufig wiederkehrende leichte depressive Stimmungslage, die mindestens 2 Jahre andauert. Die Anzahl der Symptome kann zwischen drei bis mehr als zehn schwanken. Die Symptome werden häufig als Persönlichkeitszug wahrgenommen („Ich bin halt ein pessimistischer nachdenklicher Mensch“), beeinträchtigen aber die Lebensfreude.
Depressive Episode
Eine deutlich depressive Stimmungslage, die mindestens 14 Tage anhält und beeinträchtigend erlebt wird. Es werden leichte, mittelschwere und schwere Episoden unterschieden, die jeweils mit immer mehr und schweren Symptomen einhergehen. Wenn eine schwere Episode vorliegt, ist der Betroffene nicht mehr arbeits- und leistungsfähig und muss krank geschrieben werden. Eine Episode hält durchschnittlich zwischen wenigen Wochen bis ein halbes Jahr an, kann aber auch mehrere Monate bis Jahre bestehen.
Rezidivierende depressive Störung
Hier liegen mindestens zwei Episoden im Abstand von mindestens zwei Monaten vor. Häufig haben Betroffene, die eine zweite Episode durchleben, eine hohe Wahrscheinlichkeit weitere Episoden zu entwickeln, wenn nicht medikamentös und psychotherapeutisch behandelt wird. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt hierbei in der Rückfallprophylaxe.